Autor: Frauenberatungsteam

Der Arbeitskreis „Hochrisikofälle“ bei Häuslicher Gewalt stellt sich vor

Was ist ein Hochrisikofall?

Als „Hochrisikofälle“ gelten Fälle von Häuslicher Gewalt, bei denen Frauen* und ggf. ihre Kinder Gefahr laufen, Opfer einer (versuchten) Tötung zu werden. Wird ein Hochrisikofall identifiziert oder es besteht der dringende Verdacht auf einen Hochrisikofall, kann der Arbeitskreis tätig werden. Der Arbeitskreis trifft sich 3–4-mal im Jahr, kann aber bei Bedarf jederzeit durch eine Mitgliedsorganisation einberufen werden.

Der Kreis der Teilnehmenden kann – je nach Sachlage – erweitert werden.

Wer ist im Arbeitskreis?

Der Arbeitskreis Hochrisiko ist ein Arbeitskreis, der sich aus dem Fachforum gegen Häusliche Gewalt des Kreis Herford gebildet hat. Zurzeit sind im Arbeitskreis vertreten die Frauenberatungsstelle Herford e.V. und Notruf, femina vita e.V. -Mädchenberatungsstelle, Kreisjugendamt, Kreispolizei, Kreis Gleichstellungsbeauftragte und der Weiße Ring.

Ziel des Arbeitskreises ist es, eine bestehende Gefährdungssituation herauszuarbeiten und schnell und adäquat Hilfs- und Unterstützungsangebote zu entwickeln.

Welche Ziele hat der Arbeitskreis darüber hinaus?

Ein weiteres Ziel des Arbeitskreises ist die Vernetzung, konkret: das Wissen, um die Arbeitsweise und Handlungsmöglichkeiten der unterschiedlichen Institutionen zu vertiefen und das Angebot des Arbeitskreises bekannter zu machen.

Einladung zur Kino-Matinee am 10.03.2024

Liebe Frauen und Mädchen anlässlich des Internationalen Frauentags zeigen möchten wir mit euch / Ihnen einen gemeinsamen Vormittag im Kino verbringen.

Die Frauen- und Mädchenprojekte im Kreis Herford zeigen in Zusammenarbeit mit dem Kino Capitol den Film „Morgen ist auch noch ein Tag“. Einlass ist um 10.30 Uhr. Der Eintritt kostet 7€ inkl. Begrüßungssekt oder Saft.

Wir freuen uns auf euch / Sie!

Frauenberatungsstelle Herford e.V. und Notruf
Theodora
Frauenhaus Herford e.V.
Nadeshda
femina vita Mädchenhaus Herford e.V.

Jahresstatistik 2022

Die Erfassung der nachstehenden demografischen Angaben beruht auf freiwilligen Angaben der ratsuchenden Frauen und finden unter Wahrung ihrer Anonymität statt. Aus unterschiedlichen Gründen ist es für Betroffene von Gewalt nicht immer vorstellbar, ihre persönlichen Daten für statistische Zwecke zur Verfügung zu stellen. In den folgenden Abbildungen wurde daher die Kategorie „unbekannt“ bzw. „keine Angabe“ aufgenommen.

Im Jahr 2022 wurden 384 Menschen durch die Frauenberatungsstelle Herford e.V. und Notruf beraten. Dabei hat der Großteil der Ratsuchenden ein bis drei Beratungsgespräche in Anspruch genommen und gut 16% 4 – 10 Gespräche. Eine kleinere Gruppe an Ratsuchenden nahmen 11 bis 20 Beratungsgespräche war, vereinzelt auch über 20. Insgesamt wurden im Jahr 1096 Beratungsgespräche geführt.

Die Frauenberatungsstelle berät erwachsene Frauen jeden Alters. Im Jahr 2022 war etwas mehr als ein drittel aller Ratsuchenden in der Altersspanne zwischen 26 und 40 Jahren.

Der Großteil der Ratsuchenden hatte im Jahr 2022 eine deutsche Staatsangehörigkeit. 15 % hatten eine andere Staatsangehörigkeit. Dies lässt jedoch keine Rückschlüsse auf den Aufenthaltsstatus der Person zu. Die Frauenberatungsstelle berät alle Ratsuchenden, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit, Aufenthaltsstatus oder Migrationsgeschichte. Gleichwohl können diese Aspekte für die Beratungsthemen von Bedeutung sein, beispielsweise wenn von Häuslicher Gewalt betroffene Frauen eine Aufenthaltserlaubnis haben, die an den Mann bzw. an die Ehe geknüpft ist.

Die Frauenberatungsstelle Herford e.V. und Notruf berät schwerpunktmäßig zu den Themen Häusliche Gewalt und Sexualisierte Gewalt. Es können sich jedoch alle Frauen an uns wenden, auch wenn es nicht um Gewalt geht. Häufige Themen sind Trennung und Scheidung, Fragen zur Erziehung und den Kindern sowie Themen in Bezug auf die (psychische) Gesundheit.

Frauenberatungsstellen aus NRW im Landtag

Am 9. März präsentierte sich der Dachverband der autonomen Frauenberatungsstellen NRW e.V. im Landtag. Auch die Frauenberatungsstelle Herford war vertreten, um die Arbeit der Frauenberatungsstellen und aktuelle Kampagnen vorzustellen sowie mit Abgeordneten im Landtag ins Gespräch zu kommen. Christine Garberding vertrat dabei sowohl die Frauenberatungsstelle Herford als Leitung, als auch den Dachverband als Vorstandsfrau.

Wir freuen uns über das Grußwort der Ministerin Josefine Paul sowie den Besuch der stellvertetenden Landtagspräsidentin Frau Berivan Aymaz.